Lodge Elefantenpark, Zoo Zürich

Objekt des Monats Juni
Baujahr: 2013
Architekt: Markus Schietsch Architekten GmbH, Zürich & Fischer Architekten AG, Zürich
Bauherrschaft: Zoo Zürich
Dimensionen: Länge: 32.0 m | Breite: 14.0 m | Höhe: 7.2 m

Bauherrschaft: Zoo Zürich

Projekt: Neubau Lodge Elefantenpark, Zoo Zürich

Architekt Entwurf Rohbau: Markus Schietsch Architekten GmbH, Zürich

Architekt Ausführung: Fischer Architekten AG, Zürich

Ingenieur: Walt + Galmarini AG, Zürich

Holzbau: ARGE Holzbau, c/o Implenia Bau AG und Strabag Bau AG, Zürich

Lieferung Tragwerk: neue Holzbau AG, Lungern

Bildquelle: Zoo Zürich, Jean-Luc Grossmann

Die Lodge ist als eingestellter Baukörper freistehend im südlichen Teil des Gebäudes angeordnet. Sie besteht aus zwei über einander gestapelten Ebenen und bietet spannungsvolle Einblicke sowohl in das Innengehege als auch in das Aussengehege. Die Lodge kann verschieden unterteilt werden und Teile der Ausstellung (Edukation) aufnehmen.

Im Erdgeschoss ist die Lodge als Teil der Landschaft angelegt und öffnet sich zum Innengehege. Zugleich besteht ein unmittelbarer Bezug zur grosszügigen Aussenterrasse mit Blick auf das Aussengehege.

Die landschaftlich gestaltete untere Ebene enthält diverse Sitz- und Picknickmöglichkeiten und bietet durch die zum Innengehege gestufte Ausbildung auch Platz für grössere Gruppen bei Führungen.

Die obere Ebene kann für besondere Anlässe unabhängig vom Tagesbetrieb für Veranstaltungen und Events genutzt werden und verfügt über einen Lager-/Vorbereitungsraum für Caterings und bildet den eigentlichen offenen Lodge-Charakter.

Zusätzliche Lagerflächen befinden sich im Untergeschoss. Ein Serviceaufzug gewährleistet einerseits die Behindertengängigkeit der oberen Bereiche und dient andererseits der Anlieferung sowie der Erschliessung der Lager. Er ist so konzipiert, dass die Anlieferung von Caterings über das UG von der Nordseite her erfolgen kann, ohne den Tagesbetrieb zu stören.

Die Tragkonstruktion der Lodge besteht aus einer skelettartigen Holzkonstruktion, wobei die runden BSH-Stützen sich an der Nutzung orientieren und vor allem am Rand die Lasten vom Dach und der Zwischendecke abtragen. Die Decke über der multifunktional nutzbaren Aussichtsplattform im OG wird dabei als Balkenlage mit Haupt- und Nebenträgern sehr wirtschaftlich und fast stützenfrei ausgebildet. Die Aussteifung erfolgt über die aussteifenden Decken sowie über den sehr exzentrischen Kern der Neben- und Sanitärräume. Zur Minimierung und Dämpfung von horizontaler Torsionsschwingungsanregung sowie von Durchbiegungen der grösseren Spannweiten der radial angeordneten Tragkonstruktion sind die Träger rahmenartig biegesteif mit den zweigeschossig durchlaufenden Stützen über Stahlknoten angeschlossen.

Damit die Träger trotz sehr unterschiedlicher Spannweiten mit gleich geringem Querschnitt ausgeführt werden konnten, wurden die Träger aus unterschiedlichen Festigkeitsklassen und Holzarten hergestellt. Dabei wurden Träger als BSH-Hybridträger aus Fichten- und Eschenholz sowie einzelne vollständig aus BSH-Esche verwendet. Die Vorteile sind wesentlich höhere Festigkeiten und Widerstände der Verbindungen. So sind mit Endbereichen aus Esche Quer- und Anschlusskräfte an die Stahlknoten der Stützen möglich, die den Schubwiderstand des Fichte-Mittelbereichs der Träger sogar übersteigen.

Durch die Verwendung der äusserst leistungsfähigen GSA-Technologie konnten an einem Stützenknoten bis zu sechs Träger mit Montagetoleranzen im Millimeterbereich realisiert werden. Die Vorteile sind neben der hohen Kraftübertragung auch die Einhaltung der sehr kurzen Bauzeit unter beengten Platzverhältnissen. Ein weiterer Vorteil sind die nicht sichtbaren und optisch ansprechenden Verbindungsdetails mit der GSA-Technologie bei einer Feuerwiderstandsdauer von 60 Minuten.